Deutscher Olympischer Sportbund gegründet
Gudrun Doll-Tepper als DOSB-Vizepräsidentin "Bildung" gewählt
Mit einem feierlichen Gründungsakt in der Frankfurter Paulskirche wurde am 20. Mai 2006 der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) aus der Taufe gehoben. Der Zusammenschluss des Deutschen Sportbundes (DSB) und des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland zu einer neuen Dachorganisation wurde im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und IOC-Präsident Jacques Rogge auch förmlich besiegelt.
Auf der konstituierenden Mitgliederversammlung wurde der Jurist und IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach mit 372 Ja-Stimmen zum ersten Präsidenten des DOSB gewählt.
Zum neuen Vizepräsident Leistungssport wurde der ehemalige Kunstturner Eberhard Gienger gewählt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete erhielt 249 Stimmen. Die Geschicke im Breitensport wird künftig Walter Schneeloch vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen bestimmen (431 Stimmen).
Das Ressort "Bildung und Olympische Erziehung" vertritt im neuen DSOB-Präsidium künftig die Berliner Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, die 409 Stimmen erhielt. Die dvs gratuliert Gudrun Doll-Tepper, die derzeit dem Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung (ICSSPE) vorsteht, zur Wahl und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.
Die weiteren Vizepräsidenten wurden Hans-Peter Krämer (413 Stimmen; "Wirtschaft und Finanzen") und Ilse Ridder-Melchers (400 Stimmen; "Frauen und Gleichstellung"). Zum Präsidium gehören noch der ehemalige Ruderer Stefan Forster als Sprecher des ehemaligen Beirats der Ativen und Ingo R. Weiss als Vorsitzender der bisherigen Deutschen Sportjugend (dsj).
Der neue Präsident bedankte sich in seiner ersten kleinen Ansprache für das Vertrauen der Mitglieder. "Wir alle im Präsidium wissen, dass es ein Vertrauensvorschuss ist. Wir werden alles tun, um diesem Vorschuss dann auch gerecht zu werden", meinte Thomas Bach. "Die größte Herausforderung ist es nun, alle Teile des neuen DOSB zusammenzuführen.
Das gilt für die Ehrenamtlichen, aber auch für die hauptamtlichen Zentralen der Vorgänger-Organisationen." Das neue Präsidium will seine Arbeit bereits in der kommenden Woche aufnehmen. Es wird sich dafür zu einer 4-tägigen Klausur-Tagung zurückziehen, um die Arbeitsschwerpunkte der nächsten Zeit festzulegen. "Wir werden sicherlich nicht in den krampfhaften Versuch verfallen, alles neu machen zu wollen", kündigte Bach in Frankfurt an. Das Präsidium will sein Vorgehen allen Mitgliedern transparent machen, denn "wir wollen ein Präsidium für alle Mitglieder sein". Aus diesem Grund wird noch in diesem Jahr eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. "Dort werden wir die Ergebnisse unserer Überlegungen vorstellen", sagte der frühere Fechter.
Für die dvs nahm Vizepräsident Dr. Christoph Igel an der Gründungsversammlung teil.
Quelle: Pressemitteilungen des DSB
Foto Prof. Dr. Doll-Tepper: Daniel Käsermann