Ausstellung zur Verbindung von Sport und Informatik
MS Wissenschaft auf Deutschlandtour durch 34 Städte
Computer unterstützen Sportlerinnen und Sportler beim effektiven Training und helfen ihnen ihre Leistung zu analysieren. Vom 18. Mai bis 18. September 2006 dreht sich auf dem Binnenschiff MS Wissenschaft zum Jahr der Informatik alles um Sport und Informatik.
Vom 18. bis 23. Mai ankert das Schiff in Magdeburg und vom 25.bis 29. Mai in Berlin, bevor es vier Monate lang über Mittellandkanal, Rhein, Mosel und Main weiter schippert und in Hannover, Düsseldorf, Köln, Saarbrücken und rund 30 weiteren Städten anlegt. Die Reise endet am 18. September in Regensburg. Unter dem Motto "Jeden Tag ein bisschen besser werden... " können die Besucher Exponate aus Forschungseinrichtungen zu den Themen Körper, Fähigkeiten, Material und Kopf bestaunen und selbst ausprobieren. Die Ausstellung ist jeweils von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Näheres zu Anlegestationen und Terminen unter www.ms-wissenschaft.de.
Die Ausstellung zeigt, wie Informatik Sportarten und Sportgeräte verändert und im Hochleistungsspeer ebenso steckt wie im Turnschuh. Informatik wird für Leistungsanalysen und zur Optimierung von Trainingsmethoden genutzt. Rechnersimulationen machen es möglich, Sportgeräte wie Bobs oder Schlittschuhkufen zu verbessern, sie helfen aber auch bei der Analyse der perfekten Aufschlagtechnik beim Tennis oder der besten Fahrlinie beim Skiabfahrtslauf.
Auf der MS Wissenschaft, einem 105 Meter langen Binnenschiff, erfahren die Besucher außerdem Wissenswertes über die gesunde Ernährung im Breitensport sowie die Gefahren des Doping. An zahlreichen Stationen können sie sich selbst sportlich betätigen und beim Ruderwettbewerb oder Höhentraining testen. Die Exponate stellen die Fraunhofer-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft zur Verfügung. An der konzeptionellen Vorbereitung waren auch die dvs und der Deutsche Sportbund beteiligt.
Zwei Exponate aus Fraunhofer-Instituten sind z.B.:
"StepMan"�- Musik passt sich dem Laufrhythmus an
Joggen mit Musik macht Spaß. Musik fördert einen gleichmäßigen und entspannten Bewegungsablauf. Die Atmung wird intensiver und die Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt. Ideal ist es, wenn der Rhythmus der Musik, Schrittfrequenz und Pulsschlag aufeinander abgestimmt sind. Der "StepMan" vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD kann das. Das System misst über Sensoren Puls, Sauerstoffgehalt im Blut und Schrittfolge des Joggers auf dem Laufband. Auf der Grundlage dieser Daten wird die Geschwindigkeit des Musikstücks angepasst. Der Sportler hört auf dem Handy oder MP3-Player seinen Lieblingssong, der je nach Pulsfrequenz schneller oder langsamer wird. Die Tonhöhe des Songs bleibt dank eines hinterlegten Algorithmus unverändert und verzerrt nicht. "StepMan" ist ein persönlicher Trainer, der den Läufer anspornt oder vor Überanstrengung warnt.
Speer mit Bordelektronik
Wie lässt sich die Wurftechnik verbessern? Diese Frage können Besucher beantworten, wenn sie mit dem High-Tech-Speer trainieren. Alle Schwächen werden gnadenlos aufgezeigt. Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg haben dazu mit Sportlern vom Olympiastützpunkt Magdeburg/Halle ein elektronisches Mess-System entwickelt. Sensoren messen Beschleunigung und Geschwindigkeit. Das System ist sehr klein und beeinträchtigt so das Wurfverhalten des Sportgeräts nicht, so dass ein Einsatz unter Trainings- und Wettkampfbedingungen möglich ist. Ein Magnetadapter leitet die Daten kabellos an einen Laptop weiter. Trainer und Sportler können den Wurf und die Leistungsentwicklung eines Athleten über einen längeren Zeitraum analysieren und gezielt die Wurftechnik verbessern.
Gemeinsam mit dem Aktionspartner ZDFtivi wurde in diesem Jahr eine "Ausstellung in der Ausstellung" für Kinder im Grundschulalter entwickelt. Hierfür wurden kindgerechte Exponate mit eigens entwickelten Ausstellungstexten ausgewählt. Dies und die Medienpartnerschaft mit GEOlino sind weitere Schritte, Wissenschaft und Forschung speziell für Kinder spannend und erlebbar zu machen.
Das Projekt MS Wissenschaft wird finanziell unterstützt vom Bundeministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Telekom Stiftung. Das Schiff ist in Auftrag von Wissenschaft im Dialog unterwegs, einer Initiative, die Wissenschaft und Forschung einem breiten Publikum auf verständliche Weise zugänglich macht.
Quelle: Pressemitteilungen des BMBF und der Fraunhofer-Gesellschaft im idw vom 18.05.2006