Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider feiert 70. Geburtstag
Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider feiert heute (15. Juli 2013) seinen 70. Geburtstag.
Das dvs-Präsidium und Geschäftsführung gratuliert dem Träger der Goldenen Ehrennadel sowie langjährigem Mitglied der dvs herzlichst und wünscht alles Gute für den weiteren Lebensweg.
Von Detlef Kuhlmann
Der langjährige Paderborner Sportwissenschaftler Prof. Wolf-Dietrich Brettschneider vollendet am 15. Juli 2013 sein 70. Lebensjahr. Nach beruflichen Stationen an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Hamburg lehrte er von 1972 bis 1991 in Paderborn. Nach einer Zwischenstation an der Freien Universität Berlin in den Jahren 1991 bis 1997 kehrte er an seine ostwestfälische Heimat-Uni nach Paderborn zurück, wo er den Arbeitsbereich Sport und Erziehung am Department Sport und Gesundheit leitete.
Nach Vollendung des 65. Lebensjahres wurde er dort im Sommer 2008 mit einem Festakt verabschiedet. In seiner Laudatio würdigte damals der Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Manfred von Richthofen, die Persönlichkeit Brettschneider als einen hervorragenden „Vermittler zwischen Sportwissenschaft und Sportpolitik“ von nationalem und internationalem Rang. Ehemalige Studierende, die bei dem Sportpädagogen Brettschneider Vorlesungen, Seminare oder Praxiskurse z.B. im Volleyball und Skifahren besucht haben, bezeichnen ihn gern als einen „mitreißenden Lehrmeister“. Nach seinem beruflichen Ausscheiden an der Universität Paderborn hatte Brettschneider als Gründungsdirektor für den Aufbau eines Instituts für Sportwissenschaft in Doha (Qatar) gearbeitet.
Der aus Halle (Saale) stammende Sportwissenschaftler, der 1975 mit einer Arbeit zur Didaktik des Sportunterrichts promoviert wurde, machte sich in den 1990er Jahren insbesondere in den Sportorganisationen einen Namen mit seiner viel beachteten Studie zur „Jugendarbeit in Sportvereinen“ (Buchveröffentlichung zusammen mit Torsten Kleine) sowie zuletzt als koordinierender Wissenschaftler bei der repräsentativen „DSB-SPRINT-Studie“ zur Situation des Schulsports in Deutschland, die er im Auftrag des Deutschen Sportbundes (DSB) geleitet hatte und deren Ergebnisse bis heute Resonanz erzielen. Aus seiner Berliner Lehr- und Forschungszeit stammt die große empirische Studie „Weltmeister werden und die Schule schaffen“ (Buchveröffentlichung zusammen mit Alfred Richartz) zum Problem der Doppelbelastung Jugendlicher durch Leistungssportkarriere und Schule.
Für sein akademisches Wirken in der Sportwissenschaft ist Brettschneider u. a. von der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) mit der Goldenen dvs-Ehrennadel ausgezeichnet worden. Brettschneider war seinerzeit wesentlich als Sprecher am Aufbau der Sektion Sportpädagogik der dvs beteiligt, hatte für die Deutsche Forschungsgemeinschaft bis 2004 als Sondergutachter fungiert und u. a. in Gremien des Bundesinstituts für Sportwissenschaft sowie im Herausgeberkollegium der Fachzeitschrift „sportunterricht“, dem Organ des Deutschen Sportlehrerverbandes, mitgearbeitet. Darüber hinaus ist Brettschneider Herausgeber der Lehrbücher „Sportwissenschaft studieren“ – mit derzeit sieben Bänden in einer Auflage von weit über 20.000 Exemplaren eine der erfolgreichsten Reihen innerhalb der Sportwissenschaft.
Im Jahre 2010 ist Brettschneider von der International Association for Physical Education in Higher Education (AIESEP) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mit dem „AIESEP 2010 IOC President’s Prize“ ausgezeichnet worden, für seine umfangreiche Arbeit in der sportbezogenen Jugendforschung, dem jugendlichen Leistungssport und Jugendsport im Verein, dem jugendliches Sportengagement im interkulturellen Vergleich sowie für seine Studien zum Schulsport.
Auch mit 70 Jahren ist der ehemalige Volleyballer und Leichtathlet „Brett“ immer noch vielseitig sportlich aktiv – sei es beim Tennis und Golf im Sommer oder sei es bei Skisport im Winter.
Quelle: DOSB-Presse Nr. 28, 9. Juli 2013