Trauer um Gerhard Hecker
Plötzlich und unerwartet verstarb am 30. Dezember 2007 unser geschützter Kollege Professor Dr. Dr. h.c. Gerhard Hecker im Alter von 81 Jahren.
Gerhard Hecker arbeitete nach seinem Studium in Frankfurt am Main und Weilburg und einer Tätigkeit als Volksschullehrer an den Hochschulen in Weilburg, Gießen, Siegerland und Aachen und wurde 1975 auf eine Professur für Sportdidaktik an die Deutsche Sporthochschule Köln berufen. Dort wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1991.
Ein ganz wesentlicher Aspekt seiner Arbeit und seiner Person bestand in seiner Offenheit für neue Ideen. So lagen die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit zwar in den Bereichen Sportpädagogik und Sportdidaktik. Er bezog aber auch Theorien und Erkenntnisse aus anderen sportwissenschaftlichen Feldern wie der Bewegungs- und Trainingswissenschaft, aber auch aus den Mutterwissenschaften wie Pädagogik und Psychologie in seine Arbeiten ein. Damit hat sich Gerhard Hecker hohe Anerkennung in der gesamten Sportwissenschaft und in den Mutterwissenschaften erworben.
Gerhard Hecker war immer neugierig auf Menschen und auf den Anderen. Er gehörte beispielsweise zu den allerersten deutschen Sportwissenschaftlern, die die Kontakte mit der chinesischen Sportwissenschaft knüpften und das Land mehrfach, unter damals nicht einfachen Bedingungen, bereiste. Er war maßgeblich an der wissenschaftlichen Ausbildung und Förderung chinesischer Sportwissenschaftler in Deutschland beteiligt - wie Professor Tian, dem Träger der Goldenen Ehrennadel der dvs.
Während seiner Tätigkeit als Hochschullehrer - und auch noch nach seiner Emeritierung - stand Gerhard Hecker für die Verbindung von Sportwissenschaft und Sportpraxis: Er war beispielsweise in den Jahren 1987 bis 1990 Präsident des Ausschusses Deutscher Leibeserzieher (ADL). 15 Jahre wirkte er im Redaktionskollegium der Zeitschrift "sportunterricht", davon 12 Jahre als Schriftleiter. Und als engagierter Skilehrer war er seit seiner Studentenzeit aktiv.
Gerhard Hecker trat kurz nach Gründung in die dvs ein und war ein gern gesehener Gast auf Tagungen der dvs-Sektionen und -Kommissionen, zuletzt beim dvs-Hochschultag in Hamburg im September 2007. In dem Band 100 der dvs-Schriftenreihe ("Sportwissenschaft in Lebensbildern") aus dem Jahr 1999 findet man einen Beitrag von Gerhard Hecker selbst, in dem er über die Schwerpunkte seiner privaten und beruflichen Entwicklung berichtete.
Die deutsche Sportwissenschaft hat Gerhard Hecker viel zu verdanken. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Das Präsidium der dvs
Hamburg, 08.01.2008
Kondolenzanschrift: Helga Hecker, Odenwaldstr. 9, 65812 Bad Soden
Foto: DSHS Köln/Sabine Maas