Der Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsmanagement hat die 22. Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie ausgerichtet. Zwischen dem 24. und 26. Mai nahmen rund 80 Wissenschaftler/innen sowie Studierende an dem Kongress teil. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf. Wir haben neue Akzente gesetzt und auch unser auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Konzept konnte überzeugen", bilanziert Prof. Dr. Jörg Königstorfer, der Ordinarius des Lehrstuhls für Sport- und Gesundheitsmanagement.
Thema: Innovationsökonomie und Innovationsmanagement
Für den Kongress wählten Prof. Königstorfer und sein Team das Motto "Innovationsökonomie und Innovationsmanagement im Sport". Einen umfassenden Einstieg in das Themenfeld präsentierte Prof. Dr. Johann Füller (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) in seiner Keynote: "The new normal of innovation: Disruption in the sport industry". Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit leitet Prof. Füller in München das Unternehmen "Hyve", das sich auf das Management von Innovationen spezialisiert hat.
"Die Keynote hat deutlich die drei richtungsweisenden Themen gezeigt, die die kommende Dekade bestimmen werden: die Digitalisierung, der Umgang mit Big Data und die Öffnung im Management hin zu einer verstärkten Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg", erklärt Prof. Königstorfer. Für die Sportökonomie beinhalten die drei Themen neue Herausforderungen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Disziplin zunehmend ausdifferenziert. Forschungen widmen sich beispielsweise der Entwicklung und statistischen Prüfung von Modellen, dem Marketing oder den Sportverbänden. Die drei Mega-Themen wurden bisher jedoch nur selten berücksichtigt, konstatiert Königstorfer. "Unsere Aufgabe als Wissenschaftler ist es, hier Antworten zu liefern und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten bestehen bzw. wie diese Entwicklungen im Management genutzt werden sollten", erläutert Prof. Königstorfer.
Perspektivenwechsel: US-Forschungstradition
Einen Perspektivenwechsel beinhaltete die zweite Keynote, die Prof. Dr. Jason Bocarro (North Carolina State University) hielt. "Die amerikanische Forschungstradition im Bereich des Managements unterscheidet sich von den europäischen Ansätzen in verschiedenen Details", sagt Königstorfer. Beispielsweise sei der Präsentationsstil ein anderer, Forschungen und Forschungsförderung würden stärker auf die tatsächliche Beantwortung einer konkreten gesellschaftlich relevanten Frage zugespitzt. Dies habe für verschiedene der Teilnehmer, die sich bisher vornehmlich mit der deutschen Forschungstradition beschäftigten, einen neuen Impuls bedeutet, so Königstorfer.
Die nächste Jahrestagung wird 2019 von der Universität Jena veranstaltet.
Quelle: TUM, Prof. Dr. Jörg Königstorfer